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Veggie-Variationen – die einstige Beilage auf dem Teller bekommt immer mehr Facetten

Mögen Sie Gemüse? Junges, frisches, knackiges Gemüse? Oder aus dem Glas, der Dose oder der Tiefkühltruhe? Gemüse als Beilage, Gemüse als Hauptgericht, Gemüse zum roh Knabbern zwischendurch oder als Salat, Gemüsesäfte… Gemüse ist nicht nur durch den Vegan-Trend in aller Munde. Vergessen Sie Gemüse, wie sie es bisher genossen haben! Als neue aktuelle Trends finden Sie Gemüse-Stückchen im Müsli, getrocknetes Gemüsepulver für Smoothies oder auch als Tee.

Kann Gemüsetee wirklich schmecken?

„Kommst Du noch auf einen Gemüsetee mit rauf?“ fragte mich neulich eine alte Schulfreundin, mit der ich mich zur Organisation eines Klassentreffens nach Jahren wieder getroffen hatte. Mein breites Grinsen auf dem Gesicht können Sie sich sicher vorstellen. Nun ja, irgendwie hätte ich mich lieber mit etwas Attraktiverem – in meiner Geschmacksvorstellung – angefreundet. Dennoch willigte ich ein und bekam zu meiner Überraschung – etwa 10 Minuten nach dem Aufguss – tatsächlich einen wärmenden Gemüsetee serviert. „Und? Wie schmeckt er Dir?“ Ich zögerte ein wenig, weil von meinen klassischen Lieblingstees aus Kräutern, grünem Tee oder Früchtetee war er geschmacklich schon recht weit entfernt. „Als Fest für meine Geschmacksknospen würde ich ihn nicht gerade bezeichnen, aber durchaus als interessante Geschmackserfahrung mit einem hohen Potenzial an Wiederholungsbedarf“, erwiderte ich. Die alte Schulfreundin lachte und meinte, sie hätte auch noch andere aromatische Sorten auf Vorrat als die Geschmacksrichtung „Broccoli-Kohl”, die sie mir gerade aufgebrüht hatte.

Wer Gemüse liebt, sollte die Tee-Challenge wagen

So wurde der Abend noch lang und ich probierte mich nach der „Broccoli-Kohl-Mischung“ durch die anderen intensiven Geschmacksrichtungen „Karotte-Ingwer-Curry“, „Spinat-Lemon-Minze“ und „Tomaten-Thymian“ durch. Alle in ökologischer Qualität und alle nicht aromatisiert. Das war schon sehr interessant. Wenn Sie wissen wollen, wie diese Gemüseteesorten schmecken, so kann ich sagen, sehr ursprünglich. Wer sein Gemüse auf dem Teller liebt, sollte die Gemüsetee-Challenge in der Tasse ruhig einmal wagen. Gemüsetees sind in jedem Fall eine völlig neue Geschmackserfahrung, auch für nicht eingefleischte Vegetarier. Sie erinnern ein klein wenig an Gemüsebrühe ohne Umami-Geschmack. Umami? Nein, das hat nichts mit „Umarmen“ in Koseform nach der 4. Tasse Gemüsetee zu tun. Umami bezeichnet sozusagen die 5. Geschmacksrichtung, neben süß, sauer, bitter und salzig. Sie kann als „brühig“ eingeordnet werden. Flüssige Gemüseauszüge aus der Tasse ohne Brühe-Geschmack, genauso würde ich die Gemüsetees geschmacklich bezeichnen.

Trendverdächtigt – oder nicht? Entscheiden Sie selbst!

Der Gemüsetee-Trend scheint in den USA schon wesentlich mehr Liebhaber gefunden zu haben, als hierzulande. Ich selbst für mich persönlich kann nur sagen: eine interessante Geschmackserfahrung. Meine alte Schulfreundin, die überzeugte Veganerin inzwischen geworden ist, steht vollkommen auf diese Gemüsetees, die sie teilweise auch als salzarme Basis zum Kochen für Suppen, Soßen, Aufläufe oder Risottos nutzt. Dennoch haben wir uns darauf geeinigt, dass es zum Klassentreffen lieber die traditionellen Getränke „von früher“ geben wird. Doch der einen oder anderen Klassenkameradin wird sie sicherlich von diesen aromatischen, fast kalorienfreien Gemüsetees vorschwärmen, da bin ich mir ganz sicher.

Wenn Sie jetzt Lust auf Gemüsetees bekommen haben, dann noch ein Tipp zum Schluss:

Gemüsetees sind relativ empfindlich. Sie ziehen schnell Feuchtigkeit aus der Umgebung an. Daher macht es Sinn, die verschweißten Frischhaltetüten jedes Mal, nach dem Entnehmen der jeweiligen Menge für den Aufguss, sofort wieder luftdicht zu verschließen, damit Sie möglichst lange den ursprünglichen Geschmack genießen können.